A River Song Ending
River ist schon seit Jahren einer meiner Lieblingscharaktere in Doctor Who. Dafür gibt es in etwa ein Dutzend Gründe und mindestens die Hälfte davon sind Alex Kingston, aber natürlich gehört noch viel mehr dazu. Rivers einzigartige Perspektive auf den Doctor macht jede Episode mit ihr zu etwas Besonderem und mit jedem Auftritt bringt sie etwas Neues mit. Was keine leichte Aufgabe war, wenn man bedenkt, dass sie ihre erste Folge mit ihrem eigenen Tod beendete. Toppen kann man so etwas eigentlich nicht. Aber man kann damit arbeiten.
Fast acht Jahre sind es mittlerweile seit ihrem ersten Erscheinen in Silence in the Library, auch wenn es sich ganz und gar nicht so anfühlt. Acht Jahre des Quer-durch-die-Zeit-Reisens und sich über diese Zeit immer weiter verkomplizierenden Zeitlinien. Acht Jahre, bis wir endlich an dem Punkt angekommen sind, an den Silence in the Library anschließt und von dem uns River kurz von ihrem Tod erzählt:
„All the time we’ve been together, you knew I was coming here. The last time I saw you, the real you, the future you, I mean, you turned up on my doorstep, with a new haircut and a suit. You took me to Darillium to see the Singing Towers. What a night that was. The Towers sang, and you cried. You wouldn’t tell me why, but I suppose you knew it was time. My time. Time to come to the library. You even gave me your screwdriver.“
Das Interessante ist, dass diese Geschichte nicht einmal unbedingt erzählt werden musste. Steven Moffat war in der Vergangenheit sehr offen darüber, dass er nie damit gerechnet hatte, Rivers Geschichte völlig lückenlos zu erzählen und uns über Teile davon im Dunkeln lassen würde. Stattdessen gab er immer die Captain Jack-Antwort: River kommt wieder, wenn es eine Story für sie gibt. Nicht einfach nur so.
Und daran hat sich Moffat gehalten. Die Einbindung von River in das diesjährige Christmas Special war nicht von langer Hand geplant, sie war eine relativ kurzfristige Entscheidung. Weil es eine Story für sie gab. Und diese Story war nicht einfach dazu da, um lose Handlungsstränge wieder aufzufangen. Die „Singing Towers“ waren bereits Teil der Miniepisode Last Night mit Matt Smith (die ihr euch hier ansehen könnt), auch wenn sie nicht gezeigt und nur angedeutet wurden. Theoretisch hätte das ausgereicht
Doch wir sehen in Last Night nie, wie er mit River tatsächlich die Türme besucht. In The Husbands of River Song weist River sogar darauf hin und meint, er würde seinem steten Ankündigungen, sie dorthin auszuführen, nie nachkommen und immer in letzter Minute absagen. Doch der Doctor ist nun an einem Punkt, an dem er bereit dafür ist. Im Staffelfinale Hell Bent war er willens, das Universum entzwei zu reißen, nur um Clara zu retten. Doch er hat aus der Erfahrung gelernt und sich zu Herzen genommen, was Me ihm am Ende des Universums mitgeteilt hat:
„She died for who she was and who she loved. She fell where she stood. It was sad, and it was beautiful. And it is over. We have no right to change who she was.“
Damals ging es um Clara, jetzt geht es um River. Alles muss irgendwann enden und der Doctor hat dies akzeptiert. Doch genauso wie Clara ihrem Tod erst nach einem kleinen Umweg durch den Rest des Universum entgegentreten muss, bekommen River und der Doctor noch etwas Zeit für sich. 24 Jahre für die letzte Nacht, für letzte Abenteuer und dafür, den Kreis zu schließen und die einzige Frage zu beantworten, deren Antwort wir immer noch nicht kennen: Woher sie seinen Namen wusste. Wir bekommen das zwar nicht mit eigenen Augen mit, aber wie schon gesagt: Mit einer lückenlosen Geschichte hätten wir nie rechnen sollen.
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Fotos © BBC